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13.04.2020TV Bubendorf Unihockey

Zwei Gruppensiege, aber keine CH-Meisterschaft...

Die Unihockey-Saison in der entscheidenden Phase, gleich vier Bubendörfer Teams mit Chancen auf eine Teilnahme an der CH-Meisterschaft – und dann dieser verflixte Virus, der alles lahmlegt. Was für eine aufregende Zeit. Was für eine Wirkung, ein solch kleines Ding auf den Lauf der Dinge haben kann.

Die Vorbereitungen für die letzten Heimrunden vom 14./15. März waren abgeschlossen, das Office fürs UH-Beizli eingerichtet, die Spielpläne und Garderoben-Beschriftungen bereit. Zudem war ich daran, Abklärungen bezüglich der Austragung einer CH-Meisterschaft in der Bubendörfer Sporthalle Sappeten zu treffen.

Ich zitiere aus der Vorschau im Bubendörfer Amtsanzeiger:

Samstag, 14. März
Juniorinnen B
Als Trainerin trägt Simone Dolder gleich für zwei Nachwuchsteams die Verantwortung: Juniorinnen A und B. An der Heimrunde stehen die Jüngeren im Einsatz. Die Bubendörferinnen liegen nur knapp hinter dem Leader Berner Oberland. An der Heimrunde kommt es zum direkten Vergleich zwischen dem TVB und den Gästen aus dem Berner Oberland – hochstehender Unihockeysport wird zu sehen sein.
12.40 h TVB – Berner Oberland
15.25 h TVB – Reinacher Sportverein

Sonntag, 15. März
Herren 4. Liga
Es müsste ein wahres Wunder geschehen, damit der TVB den Abstieg in die 5. Liga noch verhindern kann. Da werden auch zwei Topleistungen gegen Nuglar und Nunningen wohl kaum reichen.
09.55 h TVB – UHC Nuglar United
11.45 h TVB – TV Nunningen

Und dann am Donnerstag, 12. März abends um 19.42 h das verhängnisvolle Mail des UH-Verbandes:

Aufgrund der verschärften Situation rund um das Coronavirus bricht swiss unihockey den Spielbetrieb per morgen Freitag 13. März in allen Ligen und Kategorien ab.

Von 100 auf 0 in nur wenigen Tagen. Dies ist für uns alle eine hoffentlich einmalige Sache.

Natürlich haben die gesundheitlichen Aspekte in dieser Corona-Virus-Geschichte absolute und oberste Priorität. Die Entscheide des Bundesrates und auch von Swiss Unihockey sind nachvollziehbar und sinnvoll. Die Auswirkungen – auch mit den aktuellen Einschränkungen und Vorsichtsmassnahmen – sind jedoch für uns alle eine grosse Herausforderung. Sportliche Themen gehören im Moment wahrlich nicht grad zu den drängendsten Themen. Doch noch vier Wochen Lock-Down müssen/sollen wir uns doch wieder daran erinnern, dass es auch ein Leben nach dem Stillstand geben wird. Bevor wir jedoch nach vorne schauen, hier noch einmal ein etwas bitterer Blick zurück.

Gleich vier Bubendörfer Teams in sehr aussichtsreicher Ausgangslage für die Teilnahme an einer CH-Meisterschaft – dies hatten wir wahrlich noch nie. Und ausgerechnet jetzt funkt dieser Virus dazwischen. Jammerschade. Vor allem für die Juniorinnen und Junioren, die nun zum letzten Mal in einer Nachwuchskategorie dabei sind, kommt dieser Saisonabbruch im ärgerlichsten Moment.

Schon definitiv für die CH-Meisterschaft qualifiziert waren die A-Juniorinnen. Bei nur drei Gruppen mit A-Juniorinnen war der Modus für die Qualifikation klar: Die zwei Erstrangierten aller drei Gruppen sind an der CH-Meisterschaft dabei.

Gruppe 1

Spiele

Punkte

1. TV Bubendorf

12

23

2. UHC Biel-Seeland

12

19

 

 

 

Gruppe 2

 

 

1. Einhorn Hünenberg

12

24

2. UHC Wolhusen

12

20

 

 

 

Gruppe 3

 

 

1. I. M. Davos-Klosters

12

24

2. UHC Grabs-Werdenberg

12

20

Die Bubendörfer A-Juniorinnen hatten Anfang März den Spitzenkampf gegen Biel-Seeland mit 7:3 für sich entschieden. Schon im Spiel zuvor bodigte der TVB das aufsässige Wilderswil-Interlaken mit 8:6. Die Qualifikation für die Endrunde stand nach diesen Resultaten fest. Trainerin Simone Dolder hatte noch im Februar mit Zusatztrainings an den Wochenenden begonnen, ihr Team für die Finalrunde vorzubereiten. Endlich sollte nun das langersehnte Metall nach Bubendorf geholt werden, nachdem der TVB schon zwei Mal bei Juniorinnen-CH-Meisterschaften ohne Medaille blieb. Dieser "Fluch" sollte nun endlich gebrochen werden. Dazu war das Kader bereit. Dies lässt sich mit Bestimmtheit anfügen. Denn der Grund für die bisher medaillenlosen Endrunden lag entscheidend am knappen Kader. Auf diese Saison hin wurden einige zusätzliche Juniorinnen ins Gebilde eingefügt, was dann sowohl die Trainingsintensität aber vor allem auch die Kadenz in den entscheidenden Spielen positiv beeinflusst hat. Der TVB konnte mit drei ausgeglichenen Linien konstant Druck entwickeln und hinten sorgte Kim, die eine UH-Pause eingelegt hatte, für den erforderlichen Rückhalt. Es war also alles angerichtet für den Höhepunkt…

Bei den B-Juniorinnen, die zusammen mit den A-Juniorinnen ebenfalls von Simone Dolder und Stefan Vögele trainiert werden, war die Ausgangslage ebenfalls vielversprechend. Für die CH-Meisterschaft konnten sich die fünf Gruppensieger plus das beste zweitklassierte Team qualifizieren. Der TVB lag vor der letzten (Heim-)Runde drei Punkte hinter dem Leader Berner Oberland. Mit einem Sieg im direkten Duell und einem Ausrutscher der Berner Oberländerinnen hätte der TVB noch den Sprung auf Rang 1 noch erreichen können. Doch weil der TVB den Fokus in dieser Saison voll auf die A-Juniorinnen legte, waren die Ambitionen bei den B-Juniorinnen nicht ganz so hoch.

Die Bubendörfer B-Junioren, die von Simon Wahl und Patrick Heid trainiert werden, standen schon vor der letzten Meisterschaftsrunde als 99,9-prozentiger Gruppensieger fest. Kurz vor dem Abbruch der Meisterschaft gewann der TVB den vorentscheidenden Match gegen Verfolger STV Kappel mit 6:4. Damit setzte sich der TVB vier Punkte und dem 94 Tore besseren Torverhältnis ab. Neu auf dem zweiten Rang hinter dem TVB lagen die Blue Sharks Waltenschwil.
Trotz sehr kleinem und sehr jungen Kader konnte das Bubendörfer Team von Beginn der Saison an der Spitze mitmischen, was so eigentlich nicht unbedingt erwartet werden konnte. Denn die Trainingsbedingungen waren durch einige Abwesenheiten (Konfirmations-Unterricht) nicht optimal. Doch das Trainerduo holte aus den Jungs ein Maximum an Leistung heraus. Ein erster Dämpfer erlitt das Team erst in der vierten Runde in Spreitenbach, als eine völlig überforderte Schiedsrichterin die harte Gangart des Gegners nicht unterbinden konnte und der TVB dadurch seine spielerischen Fähigkeiten überhaupt nicht einsetzen konnte. Doch der TVB konnte sich rasch wieder fangen und holte regelmässig die nötigen Punkte, um die Spitze zu verteidigen. So stand das sehr unerfahrene, aber spielerisch und kämpferisch überzeugende Team so kurz vor der Krönung. Für alle Junioren eine riesige Enttäuschung, denn noch keiner dieser Jungs hat bisher einen Gruppensieg und schon gar nicht die Teilnahme an einer CH-Meisterschaft erreicht. Und auch für das Trainer-Tandem ist es eine Enttäuschung, denn Simon Wahl wird seinen Trainerjob aufgeben und neben dem Start in sein Studium seine eigene Spieler-Laufbahn bei UH Basel Regio in der Nationalliga B forcieren.

Zu guter Letzt hatte der TVB mit den A-Junioren von Philippe Schneider und Christoph Blank ein weiteres heisses Eisen im Feuer. Die Meisterschaft verlief grundsätzlich so, wie sie erwartet werden konnte. Mit diesem Kader und dieser Erfahrung (2 Goldmedaillen an Junioren-B-CH-Meisterschaften) durfte das Team eigentlich nichts anbrennen lassen, was das Thema Gruppensieg (und damit Quali für die Endrunde) betrifft. Wenn da nur die Runde kurz vor den Festtagen gewesen wäre… Die Jungs waren wohl bereits beim Festtagsschmaus, als sie gegen Yetis Hildisrieden mit 2:3 verloren. Es muss ein ausgeglichenes Spiel gewesen sein, allerdings habe die Chancenauswertung einiges zu wünschen übrig gelassen. In allen anderen Matches kannte der TVB eigentlich keine Probleme und sorgte mit hohen Siegen für ein komfortables Torverhältnis von +128 (Hildisrieden +65). Wenn da nur dieser eine Punkt Rückstand auf Hildisrieden gewesen wäre. An der letzten Runde wäre es in Grosswangen zum zweiten Duell gegen Hildisrieden gekommen. So wie die Bubendörfer Jungs kenne, hätten sie dort alles gegeben, um den Gegner auf dem Zielstrich noch abzufangen. Doch solcherlei Spekulationen erübrigen sich nun.
Auch bei den A-Junioren wird es entscheidende Veränderungen geben, wird doch das Kader auf die beiden Herrenteams aufgeteilt, der TVB wird keine A-Junioren mehr stellen. Und auch für die beiden Trainer Philippe Schneider und Christoph Blank wird es mit anderen Teams weitergehen.